Was ist eine systemische Therapie?
Die Systemsiche Therapie ist eine psychotherapeutische Methode. Dabei wird der Patient als ein Teil eines Systems angesehen und nicht nur als ein Einzelner Mensch mit einer Problematik bzw. Störung. Ein System kann beispielsweise die Familie sein, aber auch die Schule oder das Arbeitsumfeld. Die Wechselwirkungen zwischen dem Betroffenen und seinem Umfeld stehen im Fokus der Systemischen Therapie.
Bei einer Aufstellung innerhalb des Systems können Familienmitglieder, Partner oder Arbeitskollegen hinzugezogen werden.
Wie läuft eine Sitzung in der systemischen Therapie ab?
Die Systemische Therapie findet üblicherweise als Einzelsitzung mit dem Therapeuten statt. Die Bezugspersonen sind dann nicht anwesend, aber der Therapeut arbeitet dann stellvertretend zum Beispiel mit Figuren, weiteren Therapeuten oder Platzkärtchen, um die Bezugspersonen symbolisch mit einzubeziehen. Zuerst werden Beziehungsstrukturen und Muster innerhalb des Systems aufgedeckt und verdeutlicht. Wer nimmt welche Rollen ein? Warum verhalten sich die Personen auf eine bestimmte Weise? Wie interagieren die Personen miteinander? Die Lösung besteht demnach darin, ungünstige Muster zu verändern und eine andere Sichtweise auf die Probleme zu entwickelt.
Der Therapeut arbeitet die bestehenden Ressourcen des Patienten aus und verdeutlicht ihm Wege diese zielorientiert einzusetzen. Die Auswirkungen im System sind den Betroffenen (Patienten) oft nicht bewusst. Wenn der Betroffene die Zusammenhänge durch die Therapie sieht und versteht, kann die bestehende Problematik besser bewältigt werden. Der Therapeut verwendet spezielle Fragetechniken und Metapher, um andere Sichtweisen aufzuzeigen.
Welches Ziel hat die systemische Therapie?
Die systemische Therapie konzentriert sich auf Unterstützung des Betroffenen in der konkreten Umsetzung von Zielen und in der Problemlösung. Ziel ist es gestörte Beziehungen und ungünstige Kommunikationsmuster innerhalb des Systems aufzudecken und Lösungsansätze zu finden.
Für wen eignet sich die systemische Therapie?
In der Systemischen Therapie können die verschiedensten Lebensthemen bearbeitet werden. Familienprobleme, Partnerschaft, beruflichen Krisen bis hin zur Bewältigung psychischer Störungen. Die Systemische Therapie ist ebenfalls eine wirksame Behandlungsoption für Depressionen, Essstörungen, Suchterkrankungen sowie psychosomatische Krankheiten. Auch Kinder und Jugendliche können mit der systemischen Therapie behandelt werden.
Die systemische Therapieform ist sehr emotional und emphatisch. Häufig treten in der Therapie stark emotionale Themen auf. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Gefühle zu ordnen und neue Eindrücke zu verarbeiten. Es ist für viele Menschen eine große Überwindung über ihre Gefühle oder Erlebnisse zu sprechen. Daher ist ein respektvoller Umgang miteinander und die Vertraulichkeit der Sitzungen sehr wichtig. Anwesende Familienmitglieder sollten sich dessen stets bewusst sein. Aufgezeigte Muster und Verhaltensweise sollten auch nicht dazu genutzt werden anderen Personen im System Schuldzuweisungen auszusprechen oder Fehler zu verdeutlichen.